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Behandlungszeiten mit der Elektroepilation

Immer wieder hört und liest man, dass die Elektroepilation eine sehr zeitaufwändige und damit auch sehr teure Haarentfernungsmethode sei.

Zweifellos ist die Elektroepilation zeitaufwändiger in der Durchführung, da jeder Haarfollikel einzeln behandelt wird. Aber einmal fachgerecht behandelt, kann aus diesem Haarfollikel kein Haar mehr wachsen. Die häufig angeführte Behauptung, dass ein Haarfollikel mehrmals behandelt werden muss bis kein Haar mehr wächst, ist schlicht falsch. Wie schnell die Behandlung zum haarfreien Erfolg führt, hängt im wesentlichen von der Kompetenz der Elektrologist:in ab.

Die Kompetenz steht im direkten Zusammenhang mit dem erworbenen Wissen um eine fachgerechte Durchführung und der erforderlichen Übungsbereitschaft. Das Handwerk einer fachgerechten Insertion kann auch von neuesten Gerätetechnologien nicht ausgeglichen werden. Eine nicht korrekte Insertion oder nicht an die Behandlungssituation angepasste Geräteeinstellungen, führen zwangsweise dazu, dass die Haare letztlich doch nur gezupft werden und aus dem Haarfollikel weiterhin munter Haare wachsen. In Folge werden Stunden über Stunden an Behandlungen durchgeführt, nur die Erfolge sind eher schleppend oder bleiben gänzlich aus. 

Ist Kompetenz messbar?

Ja! Sogar mit relativ einfachen Mitteln, nämlich mittels Behandlungsdokumentationen. Professionell arbeitende Elektrologisten führen Karteikarten, in diesen werden u. a. die Behandlungsdauer und das behandelte Areal festgehalten. Und anhand dieser Aufzeichnungen lassen sich durchschnittliche Behandlungszeiten kinderleicht ermitteln. Spätestens seit Inkrafttreten der Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSV) am 31. Dezember 2020 müssen alle Behandlungen dokumentiert werden, nötigenfalls zusätzlich durch Bilddokumentation. So schreibt es die Verordnung in der Anlage 2 vor. 

Behandlungszeiten und Kosten

Sucht man nun im Internet nach entsprechenden Informationen, findet man selten Angaben dazu. Vielmehr findet man Aussagen, dass Angaben zu Zeit und Kosten unseriös seien, da die Behaarungsdichte von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfällt. Richtig, die Anzahl der aktiven Haarfollikel differiert von Mensch zu Mensch. Doch genau deshalb ermöglichen Beispielbilder mit Zeitangaben den Vergleich zur eigenen Behaarungssituation. Kunden erhalten dadurch eine ungefähre Vorstellung vom Behandlungsaufwand und können besser eine Entscheidung treffen. Eine transparente Darstellung der Behandlungszeiten und Kosten zeichnet folglich seriöse Dienstleister aus.

Doch was nutzen diese Informationen, wenn man sie nicht einstufen kann

  • Sind 25 Stunden Behandlungsaufwand für beide Achseln noch in Ordnung oder bereits zu viel?
  • Sind 200 Stunden für einen männlichen Vollbart normal oder geht es auch in der halben Zeit?

Wenn Zeit und Geld keine Rolle spielt, dann ist es möglicherweise egal, wie lange es dauert!? Den meisten Menschen mangelt es jedoch an Zeit oder an Geld und dann spielt es sehr wohl eine Rolle, ob die Achseln nach 8 Stunden haarfrei sind oder erst nach 25 Stunden.

Hier eine Beispielberechnung:

Legt man die Haarwachstumstabelle nach Richards und Meharg zugrunde, befinden sich im Bereich der Achseln 65 Haarfollikel je qcm. Bei einer maximalen Behaarungsdichte auf einer Fläche von 12 x 7 cm pro Achsel wären demnach 12*7*65 = 5460 Haarfollikel pro Achsel bzw. 10920 Haarfollikel für beide Achseln zu behandeln.

Legt man eine Geschwindigkeit von 750 Haaren in der Stunde zugrunde, ergibt sich daraus folgende Rechnung:

10920 Haarfollikel : 750 Haare/Stunde = ca. 14,5 Stunden

Das ist natürlich sehr theoretisch. In der Praxis stellt sich der Behandlungsverlauf erheblich positiver dar. Dies liegt daran, dass nicht jeder genetisch angelegte Haarfollikel auch Haare entwickelt.

In der Realität verhält es sich also so, dass die Behaarungsdichte bzw. die tatsächliche Anzahl der aktiven Haarfollikel und damit die Anzahl der tatsächlich zu behandelnden Haarfollikel bei den meisten Menschen unter den von Richards und Meharg ermittelten Werten und infolgedessen deutlich unter der Beispielberechnung liegt.

Wenn nun aufgrund einer nicht korrekten Insertion oder nicht angepassten Geräteeinstellungen jeder Haarfollikel mehrfach behandelt werden muss, vervielfachen sich der Zeitaufwand und die Kosten dementsprechend. Aus 8 Stunden, können dann sehr schnell 16, 24 oder noch mehr Stunden werden.

Mein Rat: Scheuen Sie sich nicht vor Behandlungsbeginn nach durchschnittlichen Behandlungszeiten sowie Verlaufsbildern aus vergangenen Behandlungen zu fragen.

It's your turn

Selbstverstädnlich ist es Ihre Entscheidung, ob Sie mehr oder weniger Zeit und Geld in Ihre Haarfreiheit investieren möchten. Aber Sie sollten auf jeden Fall etwas Zeit investieren und einen Blick auf die Standards für Behandlungszeiten mit der Elektroepilation werfen.