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Haarentfernung bei Follikulitis, Acne inversa und Sinus pilonidalis

Wer mit diesen Hauterkrankungen belastet ist, weiß, wie unangenehm und schmerzhaft sie sind, wie psychisch belastend und wie sehr die Lebensqualität eingeschränkt wird.

Natürlich ist in all diesen Fällen zunächst eine ärztliche Diagnose erforderlich und in akuten und chronischen Stadien ist die medizinische Behandlung unumgänglich. Bei ständig wiederkehrenden Erkrankungen kann eine Haarentfernung aber durchaus sinnvoll sein und wird dann ärztlicherseits sogar häufig empfohlen.

Bei einer Follikulitis handelt es sich um eine entzündliche Infektion der Haarfollikel. Als Verursacher gelten verschiedene Krankheitserreger, sowohl Pilzerkrankungen, als auch bakterielle und parasitäre Ursachen können Auslöser einer Follikulitis sein. Andere Faktoren wie Schwitzen, Reibung oder ein Trauma wirken sich verstärkend auf die Infektion aus. Symptomatisch zeigt sich der follikelumgebende Bereich entzündlich gerötet, juckt und fühlt sich leicht schmerzhaft an. Der am häufigsten betroffene Bereich ist der Bart. Die Acne vulgaris ist übrigens eine nicht infektiöse Form der Follikulitis.

Die bakterielle Form der Follikulitis wird vorwiegend durch das Bakterium Staphylococcus aureus ausgelöst. Zu den bereits genannten Symptomen zeigen sich eitergefüllte Pusteln. Staphylokokken-Infektionen führen nicht selten zu Abszessen und können sogar lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen, wenn die Bakterien in die Blutbahn gelangen. Deshalb ist eine frühzeitige ärztliche Abklärung und Behandlung unbedingt erforderlich. Die klassische Behandlung findet mit antibiotischen Salben statt.

Bei der Acne inversa handelt es sich um eine chronische Entzündung der Haarfollikel, die bevorzugt in Bereich der Achseln, Leisten und im Intimbereich auftritt. Sie bleibt oft lange unerkannt und führt zu sehr schmerzhaften kleinen Knoten unter der Haut. Sobald sich die Knoten mit Eiter füllen, führt dies zu Abszessen, deren Höhepunkt Fistelgänge unter der Haut und Vernarbungen darstellen. Abhängig vom Schweregrad findet eine Unterteilung in drei Stadien statt. Während sich im ersten Stadium nur einzelne Abszesse ohne Fistelgänge bilden, zeigen sich bereits im zweiten Stadium wiederkehrenden Abszesse, Fisteln und Narbenbildung. Im dritten Stadium ist das Areal großflächig von ineinander übergehenden Abszessen, Fistelgängen und Narben betroffen. Bei mittelschweren und schweren Formen kommen häufig operative Methoden zum Einsatz.

Bei der Sinus pilonidalis (Steißbeinfistel) handelt es sich um eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung im subkutanen Fettgewebe, vorwiegend im Bereich der Gesäßfalte. Zu den wahrscheinlichsten Ursachen gehören ausgefallene, abgebrochene oder abgeschnittene Haare aus der Umgebung, die von außen in die Haut eindringen, infolge entsteht ein Fremdkörpergranulom mit Fistelbildung. Auch entzündete Haarfollikel mit Abszessbildung werden als Auslöser diskutiert. Wie auch immer, auf jeden Fall zählen schmerzhafte Abszesse, Fistelgänge und die Absonderung einer eitrig-serösen Flüssigkeit zu den Symptomen der akuten oder chronischen Form. Bei letzterem gilt die chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes als Standardbehandlung. Interessanterweise sind Männer zwei- bis dreimal häufiger betroffen wie Frauen. 

Haarentfernung als Lösung?

Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin darauf an. Fragen Sie nach den positiven Aspekten einer endgültigen Haarentfernung im betroffenen Areal.

Welche Haarentfernungsmethoden können helfen

Rasieren ist weniger geeignet, da die Haare ungehindert weiter wachsen und bei flach zur Hautoberfläche liegenden Haarfollikeln, wie in der Leiste, sogar einwachsen können. Dies führt zu weiteren Entzündungen im ohnehin schon gereizten Areal.

Waxing, Sugaring und ähnliche Haarentfernungsmethoden, die die Haare aus dem Haarfollikel herausreißen, sorgen nur kurzfristig für Ruhe. Hinzu kommt auch hier die Gefahr von vermehrt eingewachsenen Haaren und Entzündungen.

Laser- und Lichtepilation führt nicht immer zum gewünschten und immerwährenden Ergebnis. Insbesondere, wenn die Haare zu wenig vom schwarz-braunen Pigment Eumelanin enthalten oder die Haut zu viel davon. Aber auch feine Behaarung oder zu tief sitzende Haarfollikel zählen nicht zu den erfolgversprechendsten Ausgangsbedingungen.

Möchte man auf Nummer sicher gehen, ist die Elektroepilation die Methode der Wahl. Sie funktioniert immer bei allen Haar- und Hauttypen und löst das haarige Problem ein für allemal.